Wie die übrigen Bewohner des Hauses Wilhelmstraße 17 will sich auch Claire Christiansen, die in der Mansardenwohnung lebt, in Sicherheit bringen. Da sie seit einem Sturz im Dezember 1942, bei dem sie sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hat, gehbehindert ist, kann sie nur sehr langsam und sehr mühselig laufen. Als sie endlich das Treppenhaus erreicht hat, verlischt das Licht. Verdunklung. Claire traut sich nicht, im Finstern die vielen Stufen bis zum Keller hinabzusteigen. Sie hat Angst zu stürzen und dann eventuell mehrere Stunden lang hilflos im Treppenhaus liegen zu bleiben. Zum Glück hat sie es bis vor die Tür einer Nachbarin geschafft. Vielleicht, so hofft Claire, ist auch sie nicht im Keller, denn sie ist ebenfalls schon etwas älter und nicht mehr so mobil. Claire klopft an.
August 28, 2021
2. Februar 1945; nach 22.30 Uhr
Dr. phil. habil. Stephanie Zibell
Autor
Dr. phil. habil. Stephanie Zibell, Jahrgang 1966, Studium der Politikwissenschaft, Germanistik und Publizistik, 1992 Magister Artium, 1999 Promotion, 2003 Habilitation. Bis 2020 Privatdozentin am Institut für Politikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zahlreiche Publikationen zu zeit- und regionalgeschichtlichen Themen.
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