Ludwig Hohlwein

Der 1874 in Wiesbaden geborene Ludwig Hohlwein war ein begnadeter Plakatkünstler, Grafiker und Maler.

Einige seiner Werke stehen bis heute hoch im Kurs, beispielsweise das Plakat „Frühling in Wiesbaden“, auf dem ein elegantes Paar in den 1920er Jahren vor der Kurhaus-Kulisse zu sehen ist oder die eleganten Raubkatzen, die seit 1912 zum Besuch des „Tierparks Hellabrunn“ lockten.

1914 zum „königlichen Professor“ ernannt, verkehrte Ludwig Hohlwein mit Vorliebe in einflussreichen Kreisen.

Während der Weimarer Zeit leistete propagandistische Schützenhilfe für am rechten Rand der Gesellschaft angesiedelte Organisationen. 1933 trat Ludwig Hohlwein der NSDAP bei. 

Seine Fähigkeit, den Regimewechsel als Durchsetzung von etwas Neuem und Frischem zu inszenieren, bescherte ihm eine wahre Auftragsflut. Seine Werke für die Olympischen Spiele 1936 wirkten stilbildend. Auch das Plakat „Frau im Luftschutz“ ist in diesem Jahr entstanden – in Vorbereitung auf den kommenden Vernichtungskrieg. Es zeigte das glückliche Gesicht einer Uniformierten und ließ nichts von künftigen Bunkerschrecken erahnen.

Nach dem Sieg der Alliierten über das NS-Regime wurde Ludwig Hohlwein ein Berufsverbot erteilt, aber bereits im Februar 1946 wieder aufgehoben. Bis zu seinem Tod 1949 arbeitete Ludwig Hohlwein wieder erfolgreich als Gebrauchsgrafiker.

Ernst Zoberbier

Der am 22. März 1893 geborene Ernst Zoberbier ließ sich an der Kunstschule in seiner Heimatstadt Magdeburg zum Graphiker und Illustrator ausbilden. Hernach ging er zum Studium zunächst nach Berlin und anschließend nach Leipzig. Danach verzog er nach Wiesbaden. Ab 1913 wirkte er vor allem als Pressezeichner. Daneben verfertigte er aber auch Radierungen und Zeichnungen zu technischen Themen und entwarf Plakate für die Automobilindustrie, zum Beispiel für die Firmen Opel (1932) und Adler, sowie für den Reifenhersteller Dunlop (um 1930). Des Weiteren malte er Landschaften, allegorische Figuren sowie weibliche Akte, unter anderem die „Träumende“, die teilweise als Postkartendrucke verkauft wurden. Außerdem betätigte er sich zwischen 1919 und den 1960er Jahren als Buchillustrator, zum Beispiel für Arthur Silbergleits (1891-1943) Werk „Die Magd – Eine Legende“ (1919), das zwölf handkolorierte Lithographien Zoberbiers enthält, oder für Friedrich A. Cornelssens Buch: „Wir proben Wein“ (ca. 1960). In der Zeit des „Dritten Reiches“ wurde Zoberbier als Kunstberater herangezogen und durfte sich darüber hinaus für NS-Projekte künstlerisch betätigen. Hierzu gehörte der Entwurf des 1937 in den „Vereinigten Werken für Mosaik und Glasmalerei“ in Berlin-Treptow hergestellten Marmorputzmosaiks „Drei Athleten“ – nackte Jünglinge in der Meeresbrandung – für die Schwimmhalle in der Ordensburg Vogelsang in der Eifel. Darüber hinaus gehörte er zu den Künstlern, die an der „Großen Deutschen Kunstausstellung“, die zwischen 1937 und 1944 im „Haus der Deutschen Kunst“ in München stattfand, teilnehmen durften. Nach 1945 arbeitete Zoberbier weiterhin als Illustrator und (Gebrauchs-)Graphiker, beispielsweise für die in Worms ansässige Wein- und Sektkellerei Langenbach und Co., die 1952 ihr hundertjähriges Bestehen feierte, sowie als Maler. In dieser Eigenschaft trat er 1958 in der Gutenberg-Stadt Eltville auf und wohnte dort der Enthüllung eines von ihm gefertigten Gutenbergbildes bei. Ernst Zoberbier starb am 16. Januar 1965 in seiner Wahlheimat Wiesbaden.