Nach dem 2. Weltkrieg beschließt Henry Wirgin, nach Wiesbaden zurückzukehren. Er will seine Kamerafabrik wieder übernehmen, was ihm auch tatsächlich gelingt. Von 1948 bis 1972 produziert die Firma Wirgin am Firmensitz in der Dotzheimer Straße 172 Kameras. Dann aber muss der Betrieb Konkurs anmelden.Henry Wirgin, der zu jenen gehört, die sich nach dem Krieg für die Wiedergründung der jüdischen Gemeinde in Wiesbaden engagiert haben, stirbt am 11. März 1989 in einem Wiesbadener Krankenhaus. Seine Beisetzung erfolgt auf dem jüdischen Friedhof an der Platter Straße. In der Todesanzeige, die in einer Wiesbadener Zeitung erscheint, verabschiedet sich die Familie von Henry Wirgin, doch in seiner Sterbeurkunde findet sich sein Geburtsname: Chaim Iziel Wirgin.
Foto: Luftaufnahme Kochbrunnenplatz, 1971. Quelle: Stadtarchiiv Wiesbaden, Digitales Multimediaarchiv, Foto Nr. 014251, Fotograf: Hans A. Scheffler
Kommentare von Dr. phil. habil. Stephanie Zibell